Offener Kleiderschrank

Ein Projekt von Teilnehmenden für alle Menschen im Arbeitszentrum Tripoli

Bei Gesprächen im Töpferraum wurde öfters die Idee des offenen Kleiderschranks diskutiert. Falls du das Prinzip nicht kennst: Es geht um Nachhaltigkeit und darum Kleidern, Schuhen und Accessoires, die noch in gutem Zustand sind, aber nicht mehr getragen werden, ein zweites Leben zu geben. Jede und jeder schaut bei sich zuhause, was an Schrankhütern und Fehlkäufen zu finden ist. Die guten Stücke werden gesammelt, sortiert und präsentiert. Alle können sich bedienen und mitnehmen, was sie wollen. Auch die, die keine Kleider gebracht haben. Daniela, Emanuela und Lou haben die Sache angepackt und im Rahmen des Arbeitsbereichs Projekte den offenen Kleiderschrank organisiert. Ein Aufruf wurde geschrieben und ausgehängt, entgegengenommen und sortiert. «Wir waren überwältigt von der Menge, der Vielfalt und der guten Qualität der gespendeten Sachen», sagt Daniela über die gebrachten Kleider. Beim Sortieren der Kleider und Einrichten des «Kleiderschranks» unterstützte Nici spontan die Initiantinnen und Initianten.

Während zwei Wochen entstand eine richtige kleine, Secondhand Boutique im Foyer des Arbeitszentrums Tripoli. Egal ob Mann oder Frau, jung oder alt, XS oder XL, es hatte für alle etwas dabei. Anfangs wurde der Kleiderschrank nur zurückhaltend besucht. Darum stellten sich die beiden Initiatorinnen um die Mittagszeit vor die Kleiderecke und haben Vorbeigehende spontan in den Kleiderschrank gelockt, beraten und animiert, auch mal einen neuen Style auszuprobieren. So wurde der offene Kleiderschrank zu einer Secondhand Boutique mit freundlicher Bedienung. «Wir kamen mit Leuten ins Gespräch, denen wir zuvor nur Hallo gesagt haben. Es hat Spass gemacht, die Leute zu animieren, auch mal einen neuen Style auszuprobieren», sagt Emanuela. Von da an sah man oft Besuchende. Es war für viele ein grossartiges Erlebnis auch etwas geben zu können und später die eigenen Sachen an anderen Personen im Arbeitszentrum Tripoli wieder zu erkennen.

Insgesamt wurden 30 Taschen voller Kleider entgegengenommen. Nach den zwei Wochen offener Kleiderschrank sind nur 5 davon übriggeblieben. Die restlichen Sachen werden nun über Ricardo verkauft, an andere Institutionen weitergegeben und im Textilen Atelier zu neuen Produkten weiterverarbeitet.

Ein gelungenes Projekt! Die Initiantinnen und Initianten möchten die Aktion im Herbst gerne wiederholen und freuen sich schon jetzt auf grossartige Spenden. Vor allem Winterkleider und Schuhe sind herzlich willkommen.

Kontaktdetails für Kleiderspenden: Greta Eggimann
Tel.: 0795225740
Email: margaretha.eggimann@wgtreffpunktch